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4. CIT – Civitec-InnovationsTag in der Klingenstadt Solingen
Der Zweckverband civitec hat zum 4. CIT mit dem Thema „IT an Schulen“ eingeladen. Veranstaltungsort am 27.01.2014 war die Klingenstadt Solingen, und hier die „Lounge“ des Theaters im „Theater- und Konzerthaus“.
Die Veranstaltung hat sich an die Fachleute aus dem Verbandsgebiet des civitec (Rhein-Sieg-Kreis, Oberbergischer Kreis und der Stadt Solingen) gerichtet, die in den Verwaltungen und Schulen an der Schul-IT arbeiten. Etwa 75 Teilnehmer sind der Einladung gefolgt.
Die Informationstechnik ist in allen Lebenslagen gegenwärtig und heute nicht mehr wegzudenken. Auch und gerade an Schulen ist IT wichtig. Dabei gibt es den normalen Schulverwaltungsbereich, in dem IT genutzt wird, etwa zum Schreiben der Zeugnisse und Aufstellen von Stundenplänen, aber auch den pädagogischen Bereich, in dem die Schülerinnen und Schüler IT nutzen wollen.
IT an Schulen benötigt spezielle Lösungen, damit der Administrationsaufwand bei den vielen verschiedenen Nutzern (Verwaltung, Lehrer, Schüler) an den Endgeräten zu bewältigen ist.
civitec stellt hierzu Konzepte und Lösungen aus seinem eigenen Verbandsgebiet vor - wie auch anderer kommunaler Partner - wie der regio-IT aus Aachen und dem Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein aus Kamp- Lintfort.
Der Oberbürgermeister der Stadt Solingen Herr Norbert Feith begrüßte die Teilnehmer. Er dankte für das Interesse und die heutige Möglichkeit, sich mit Fachleuten auszutauschen. IT an Schulen – diese Aufgabe sollte nicht jede Stadt für sich lösen. Im Verbund kann durch definierte Standards Sicherheit gegeben werden, auch in finanzieller Hinsicht, wichtig für eine Haushaltssicherungskommune.
Die Moderation lag bei Herrn Lars Wierum vom civitec. Er stellte Herrn Wolfgang Rossenbach vor, den Leiter der IT-Abteilung bei der Stadt Hennef, der die Konzeption und Praxis der Schul-IT für seine Stadt erläuterte.
Schul-Support ist kein Verwaltungssupport
„Man muss das System Schule verstehen“
In Hennef betreibt man vollständig seit 2006 eine zentrale Schul-IT durch die IT-Abteilung der Stadt. 13 städtische Schulen mit 5.850 Schülern und ihren 1151 PCs werden betreut.
Erst nachmittags/abends außerhalb des normalen Schulbetriebs sind viele Arbeiten möglich. Das Update-Fenster steht nachts zur Verfügung. Ein Ticketsystem informiert die Medienkoordinatoren, ein kommunaler Schul-CIO wurde installiert. Der erste Medienentwicklungsplan wurde ab 2005 umgesetzt, der zweite angepasste MEP gilt seit 2011.
„Eine zentrale Lösung der Server-Dienste (hier: im Rathaus der Stadt)
ist bei Investition, Service und Sicherheit günstiger
als 13 ggf. untersch. Lösungen vor Ort.“
Herr Rossenbach kann auf nun 8 Jahre Erfahrungen mit der zentralen Schul-IT zurückgreifen und hatte in seinem spannenden und sehr informativen Vortrag viele Tipps für die Anwesenden parat.
Den zweiten Vortrag hielt Herr Niehues von der regio iT - Gesellschaft für Informationstechnologie mit Sitz in Aachen: Sein Thema „Schulen zwischen Apps & Clouds - Lösungsansätze für eine Bildungscloud“.
Er sprach u.a. von verschieden Definitionen zur Bildungscloud, die eher verwirren als weiterhelfen. Seiner Meinung nach müssen in einem BildungsCloud-Service-Portal verschiedenen Services zusammengefasst werden. Es sollten auch verschiedene BCSP aufgestellt sein, die z.B. auf die Anforderungen von Berufsschulen spezialisiert sind.
Wichtige Anforderungen bestehen z.B. in der Kontrolle des Verarbeitungsortes in der Cloud (=EU!). Weiterhin müsste sichergestellt sein, das die Trennung vom pädagogischen und verwalterischen Bereichen der Schule auch in der Cloud gewährleistet ist. Verwaltung, Lehrer und Schüler haben verschiedene Anforderungen an die Cloud bzw. Internet. Zugänge müssen für jede Art von Hardware ermöglicht werden.
Weitere Herausforderungen stellt die Standardisierung von BildungsCloud-Service-Portalen, Pädagogische Oberflächen und schnelle Netze (Breitbandausbau).
Herr Andreas Zboralski vom KRZN, dem Kommunale Rechenzentrum Niederrhein mit Standort in Kamp-Lintfort, referierte zum Thema: „Lernförderliche Infrastruktur: Userdesk & LOGINEO“
Zum Konzept für die Realschule Vogelsang in Solingen: das Client/Server Systeme in der Schule bedeutet:
wichtige Systemdienste bleiben in der Schule – ein Inselbetrieb ist möglich. Zentrale Anwendungen im KRZN sind verfügbar, die Schule nutzt ein gesichertes Intranet. Daten können unabhängig von Ort und Zeit bearbeitet werden, webfähige Anwendungen können über das Internet genutzt werden.
LIS - Lernförderliche Infrastruktur für Schulen – ermöglicht die Administration und Steuerung der IT-Systeme und Funktionen, z.B. im Klassenraum zur pädagogischen Arbeit, LIS zentrale und dezentrale Benutzerverwaltung, Systemsteuerung mit pädagogischen Funktionen über das Userdesk usw.
Es besteht eine externe Anbindung mit Schnittstellen zu LOGINEO, dem Lernmanagementsystem Moodle und Internetservices wie E-Mail, WebServer, ICQ, Contentfilter.
LOGINEO steht für strategische IT-Allianzen für Schulen. Drei RZs sind hier beteiligt: LVR-InfoKom in Köln, das KRZN Kamp-Lintfort und die regio-IT in Aachen. IT-Einsatz soll in Schulen sicher, redundanzfrei und finanziell tragbar sein. Die Basisausstattung beinhaltet die wichtigsten Funktionen, wie zentrale Kalenderdarstellung, E-Mail-Accounts und -Hosting, Schulmediendienste und mehr.
Herr Ulrich Hainmüller, Bereichsleiter bei civitec, schilderte die „Technikunterstützung des pädagogischen Bereichs in der Realschule Vogelsang“.
Ausgangspunkt war der „Hilferuf“ der Realschule: ein Arbeiten mit der vorhandenen Schul-IT war nicht mehr möglich. Aus IT-Sicht kam hinzu: eine Infrastruktur war faktisch nicht vorhanden.
Folgende Rollen, Aufgaben und Ziele wurden vereinbart:
civitec übernimmt das Projektmanagement, Projektleiter ist (der heutige Moderator) Lars Wierum, das KRZN stellt die Lernsoftware, die Schule steht für den Anwender und die Stadt ist Auftraggeber. Start war im Juni 2012 – die Übergabe erfolgte im November 2013 (wir berichteten).
Dieses Projekt als „Pilot“-Projekt auf die anderen (43) Schulen in Solingen zu übertragen, ist nur bedingt möglich. Das gesamte Projekt bezog sich auf einen PC-Raum. Zusätzliches Personal und Budget ist nötig. Die Stadt und die Schulen, Politik und Dienstleister sind hier gefragt.
Die Schulleiterin Frau Schoel von der Realschule Vogelsang schilderte schließlich dieses Projekt als „Betroffene“ - vom Hilferuf bis zur Übergabe. Sie beschrieb u.a. einen Besuch bei der Theodor-Heuss-Realschule in Neukirchen-Vluyn, um sich im Vorfeld ein Bild von den technischen Möglichkeiten zu machen. Im Rahmen der Lernplattform „SchulenOnline“ des KRZN nahm diese Schule an einem Pilotprojekt teil.
Sie betonte am Schluss, das die IT-Arbeit in vielen Schulen bei den Lehrern angesiedelt ist, oft „ehrenamtlich“ und außerhalb der Schulzeiten.
Jochen Gottke, Abteilungsleiter Konzernkoordinierung / strategisches Controlling bei der Stadt Solingen ergriff abschließend das Wort und sprach sich für eine Bedarfsbündelung zur Sicherstellung von Standards aus. Es müsse ein Wechsel vom Kauf- zum Mietmodell stattfinden. Zusätzliche Dienstleistungen sollten eingekauft werden. Der Kraftakt „Vogelsang“ ist ein Leuchtturmprojekt. Das Angebot geht an alle Solinger Schulen: Wenn die Schulen bereit sind für Standards, dann ist die Stadt bereit, die Schulen zu unterstützen.
Vollendet wurde der Rahmen dieser Veranstaltung mit verschiedenen Getränken, belegten Brötchen und heißer Suppe in mehreren Pausen. Diese Unterbrechungen wurde auch für regen Austausch unter den Teilnehmer genutzt, außerdem konnten sie sich an den Ständen vom KRZN, der Firma Bechtle - die verschiedene Geräte präsentierte, die in den Schulen zum Einsatz kommen können – und vom Zweckverband civitec zum Thema informieren.
WK