Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung

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civitec und RSK präsentieren GEO-Portal

Der Zweckverband civitec führte gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis die verschiedenen Möglichkeiten vor, Geodaten mittels Informationstechnik sowohl im Intranet als auch öffentlich im Internet darzustellen

Dazu kamen am 12. März 2015 auf Einladung mehr als 50 Interessierte – vornehmlich Anwender und Entscheidungsträger aus den Fachbereichen „Planung und Bauen“ der Städte und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises – in den Sitzungssaal „Rhein“ der Kreisverwaltung. Anwesend waren auch Vertreter der regio-iT Aachen und des kdvz Rhein-Erft-Rur aus Frechen.

Der stv. civitec-Geschäftsführer und zuständige Bereichsleiter Herr Norbert Kreuzer begrüßte die Anwesenden und gab einen kurzen Überblick zum Aufbau und zur Funktionsweise des neuen GEO-Portals. Dazu gehörte die Darstellung der Geodateninfrastruktur (GDI) als Basis für den Betrieb. Über Geodatenserver werden die Informationen im internen Netz für z.B. BPlanGIS, Statistik oder verschiedene Kataster zur Verfügung gestellt. Im externen Bereich (Internet) können mit mobilen Endgeräten die Daten eines Kleinkatasters (Baumkataster, Containerstandorte, …) abgerufen werden. Ebenso ist zukünftig ein Schadenskataster mit Bürgerbeteiligung denkbar.

Herr Dipl.-Ing. Jürgen Ley ist Vermessungsingenieur und Sachgebietsleiter im Amt 62.33 „Digitale Kartographie, GIS-Koordination, ABK, Feldvergleich“ beim RSK. Er erläuterte, dass der RSK die Geobasisdaten (versch. Kartenwerke und z.B. Luftbilder) nach gesetzlichen Vorgaben zur Verfügung stellt. Darauf aufbauend können raumbezogene Fachinformationen (Geofachdaten) z.B. Naturschutzgebiete, Bodenkarten, u.v.m. georeferenziert dargestellt werden. Er hob die vielen Vorteile der Geoinformationssysteme (GIS) hervor - sowohl für interne Nutzer (Kreisverwaltung und Kommunen), als auch für externe Nutzer (Bürger, Ing.-Büros, Versorger,…).

Herr VOAR Manfred Knögel ist Sachgebietsleiter beim civitec im Bereich C.41 „Technische Anwendungen“. Er demonstrierte live über Browser allgemeine Funktionen im GEO-Portal. Für die Bauleitplanung können z.B. im Themenbaum Bebauungspläne, Flurkarten und Luftbilder aufgerufen werden. Über zusätzliche WMS-Dienste können weitere Kartenlayer hinzugefügt werden. Herr Knögel zeigte dies am Beispiel der historischen Luftbilder, welche über das GEOportal.NRW im Internet verfügbar sind.

Herr KVermD Gunar Fischer ist Amtsleiter für das Katasterwesen und Geoinformation (Amt 62) beim RSK. Er stellte Neuerungen in der digitalen Katasterauskunft 3A-Web vor. Erfolgte bis zur Jahrtausendwende die Katasterauskunft auf analoger Grundlage, wurde ab dem Jahr 2000 die digitale Überführung realisiert.
Etwa 1.000 Nutzer verzeichnet die Kreisverwaltung, wobei Herr Kreuzer von civitec ergänzte, dass die meisten externen Zugriffe frühmorgens gegen 7.00 Uhr und abends zwischen 17.00 und 18.00 Uhr erfolgen. Atypisch zu den normalen Arbeitsabläufen in der Verwaltung, aber typisch für Vermesser und andere Personen, die morgens Daten überprüfen und abends, nach dem Außendienst, entsprechend korrigieren oder ergänzen.
Herr Fischer betonte besonders die Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn, wo seit der Novellierung des Vermessungs- und Katastergesetzes NRW der gegenseitige und damit gebietsübergreifende Zugriff auf die Liegenschaftskarte eingerichtet werden konnte.

Herr KVermR Franz-Josef Wielpütz ist Abteilungsleiter der Katasterfortführung (Amt 62.2) beim RSK. Er zeigte die praktische Seite der Neuerungen: Die „Punktübersicht“ mit Genauigkeitsangaben. Dabei werden in einer Legende die Punktgenauigkeiten differenziert angegeben. Diese Informationen sind für Vermessungsstellen wichtig zur Vorbereitung von Messungen. Er wies auf das Problem der Kartenqualität hin, da die Datengrundlagen der Katasterauskunft teilweise noch auf Vermessungen aus dem Jahr 1823 zurückgehen. Abweichungen von bis zu 3 m konnten bei späteren Messungen aufgezeigt werden. Ein anderes Thema sind Baulasten: Neue Baulasten im Zuständigkeitsbereich der Kreisverwaltung werden seit September 2014 im ALKIS erfasst. Die Anzeige im 3A-Web wird in diesem Jahr realisiert. Herr Wielpütz schloss mit einem Appell an die Teilnehmer: „Die Zusammenführung von Datenbeständen mit redundanten Inhalten (Baulasten, Bauleitplanung, Kataster, Grundbuch u.v.m.) wird eine wichtige Aufgabe der Zukunft sein. Als Vertreter der Gemeinden gestalten Sie die Zukunft ihres Arbeitsumfeldes mit.“

Herr KOAR Rainer Braun ist Abteilungsleiter für „Verwaltungsaufgaben der Unteren Bauaufsicht, Obere Bauaufsicht“ (Amt 63.0) beim RSK. Er referierte über die Zusammenarbeit im Bereich BPlan-GIS. Er wies auf das Problem hin, dass eine Baugenehmigung eigentlich in 6 Wochen zu erteilen ist, die betroffene Kommune aber für die Anfrage, ob ein Bebauungsplan besteht und welche Festsetzungen bestehen, 2 Monate Zeit hat. Zusammen mit dem Zweckverband civitec wird eine neue Version angestrebt. Mit den 8 betroffenen Gemeinden ohne eigene Bauaufsicht steht eine Vereinbarung bevor, wonach die Bebauungspläne zügig erfasst werden sollen und damit auch eine schnellere Entscheidung gewährleistet werden kann.

Herr Fabian Mittrup (Master of Science Geogr.) ist Mitarbeiter beim civitec und für WebOffice und Katasterauskunft im Sachgebiet C.41 zuständig. Er demonstrierte die Funktionen im BPlan-GIS. Unter der Ansicht „Bauleitplanung“ können in ausgewählten Gebieten Bebauungspläne angezeigt werden. Weiter ist es z.B. möglich, Informationen der einzelnen Blätter abzurufen, die Rasterpläne chronologisch einzublenden und den rechtskräftigen Planungsstand abzulesen. Die Anzeige aller textlichen Bestandteile sowie der Legenden ist ebenfalls möglich. Dabei können die Bebauungspläne wiederum mit veränderbarer Transparenz über andere Layer, wie z.B. der Flurkarte oder einem Luftbild gelegt werden. Anschließend kann ein maßstabsgerechter Ausdruck in den Formaten DIN A4 bis DIN A3 erfolgen.

Herr Dipl.-Geogr. Nicolas Holle ist ebenfalls Mitarbeiter beim civitec und für Statistik im Sachgebiet C.41 zuständig. Er zeigte den Weg zur Darstellung und Auswertung von statistischen Daten per WebOffice auf. Das „GEO-Portal: Statistik“ benötigt einige Module des Statistik-Grundpakets und Sachdaten aus den Fachbereichen (MESO, OK.Vorfahrt,…), sowie eine vollständige und sinnvolle „kleinräumige Gliederung“. Damit können auf drei Ebenen (vom kleinen Baublock über den Bezirk bis zum Stadtteil) planerisch relevante Fragestellungen passgenau beantwortet werden. Die drei häufigsten Fehler bei der kleinräumigen Gliederung im AGK (Adresszentraldatei, Gebäudedatei und Kleinräumige Gliederung) sind vorab zu lösen: fehlende Adressen, eine fehlende Zuordnung von vorhandenen Adressen und falsche Zuordnungen.

Frau Dipl.-Geogr. Josi Kollmann ist beim RSK im Planungsamt tätig (Amt 61.2: Regionalplanung, Kreisentwicklungsplanung, Bauleitplanung). Sie demonstrierte direkt in Bezug auf den Vortrag von Herrn Holle die Anwendung der kleinräumigen Gliederung in der Planung. Sie betonte, dass viele Wirkzusammenhänge nur im Kontext räumlicher Zusammenhänge belastbar erklärt werden können. Dabei ergibt sich ein Mehrwert durch Verknüpfungen und die grafische Darstellung in thematischen Karten. Das Thema wird vom Regionalen Arbeitskreis Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (:rak) behandelt. Die Nutzung der hier präsentierten Neuerungen des civitec wird seitens RSK als sinnvoll angesehen. Sie betont die Nachhaltigkeit der Arbeit in und mit AGK, den langfristig geringeren Aufwand für die Kommunen und appelliert ebenfalls an die Kommunen: Die Voraussetzung dafür ist die Pflege der Daten in AGK!
Der Rhein-Sieg-Kreis wird den civitec beauftragen, auf der Grundlage der derzeit vorliegenden Daten in AGK die bislang nur alphanumerisch vorliegenden Statistischen Bezirke zu visualisieren (Erstellung von Shape-Dateien). Die Kommunen werden gebeten, die derzeitigen AGK-Daten auf Ebene der statistischen Bezirke zu korrigieren. Das Planungsamt RSK erstellt auf Grundlage der bereinigten Daten Themenkarten, die in das GEO-Portal (und später beim :rak) eingestellt werden.

Herr Dipl.-Geogr. Jochem Becker arbeitet ebenfalls beim civitec und ist für die grafische Datenverarbeitung im Sachgebiet C.41 zuständig. Er präsentierte zuerst den Aufbau und die Funktionsweise von Kleinkatastern mit Editier-Funktionalität am Beispiel des Denkmalkatasters der Stadt Rheinbach. Die differenzierte Erfassung der Denkmäler ist von der grafischen Ausprägung (Punktobjekte / Flächenobjekte) abhängig. Am Beispiel eines Einzelobjekts (Wegekreuz) wurde die Inventarisierung und Präsentation analog der Denkmalliste gezeigt.
Anschließend führte Herr Becker die Kopplung des GEO-Portals mit einem DMS (MS SharePoint) vor. Die Verknüpfung von Geodaten mit komplexer Sachdatenhaltung und Vorgangsbearbeitung in MS SharePoint ist sinnvoll, da die Möglichkeiten eines Kleinkatasters deutlich „gesprengt“ würden. Als Beispiel wurde hier das GEO Portal der Technischen Betriebe Solingen (TBS) mit (Glas-) Containerstandorten vorgeführt. Neben Sachinformationen werden dort auch Fotos der Standorte verwaltet.

Frau Lisa Bernhard (Master of Science Geodäsie und Geoinformation) ist Mitarbeiterin beim Zweckverband civitec und ebenfalls im Sachgebiet C.41 tätig. Sie zeigte beispielhaft am i-Pad, wie sich die Benutzeroberfläche verändert, wenn man einen mobilen Zugriff auf das GEO-Portal vornimmt. Dies ist über den Standardbrowser möglich, sodass keine zusätzliche App installiert werden muss. Das Programm erkennt das zugreifende Endgerät (Tablet oder Smartphone) und bietet eine entsprechend angepasste Menüführung. Im Außendienst wird auf dieselben Daten wie im Innendienst zugegriffen. Frau Bernhard demonstrierte die Anwendung am Beispiel einer Baumkontrolle im Baumbestand einer Grundschule in Windeck. Fotos und Sachdaten können für den Außendienst abgerufen und bearbeitet werden.

WK / Fotos: WK

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Herr Kreuzer vom Zweckverband civitec vermittelte zu Beginn einen Überblick zum Aufbau und zur Funktionsweise des neuen GEO-Portals.

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Norbert Kreuzer, civitec

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Jürgen Ley, RSK

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Manfred Knögel, civitec

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Gunar Fischer, RSK

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Franz-Josef Wielpütz, RSK

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Rainer Braun, RSK

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Fabian Mittrup, civitec

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Nicolas Holle, civitec

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Josi Kollmann

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Jochem Becker, civitec

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Lisa Bernhard, civitec

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GEO-Portal - Plenum

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